Landmaschinen |
Die IHC Neuss begann 1909 mit dem Verkauf
von importierten Landmaschinen aus den USA. 1910 lief die eigene Fertigung von Rechen, Wendern, Mähern und Düngerstreuern an. 1914 folgte dann noch die Binderfertigung einhergehend mit der Bindegarnfertigung. In den 30er Jahren war die IH-Neuss einer der führenden Hersteller von Landmaschinen in Deutschland. Mit der Zunahme der Schlepperfertigung nach dem 2. Weltkrieg sank die Fertigung von Landmaschinen und Anbau- und Ackergeräten von Jahr zu Jahr, bis man 1961/62 die Landmaschinenfertigung nach über 1.700.000 Einheiten in Neuss einstellte, nachdem man bereits 1958 die Mähdrescherfertigung nach Heidelberg verlegt hatte. Eines der besten Produkte aus diesem Bereich waren wohl die Messerbalken, die man sowohl in allen eigenen Mähern und Bindern verbaute, als auch an andere Schlepperhersteller lieferte, die ihre Schlepper damit ausrüsteten. |
Mäher und Binder die ureigenste Erfindung C.H.McCormicks, wurden in Neuss von 1910 bis 1961 in über 472.000 Einheiten gebaut. Während Grasmäher und Binder bis 1961 gebaut wurden, lief die Produktion von reinen Getreidemähern (ohne Garbenbindung) in den 1940er Jahren aus. Hauptunterschied zwischen den frühen und späteren Versionen war der Antrieb über das Hauptrad, später über die Zapfwelle, bzw. Grasmäher wurden ab den 1950er Jahren mehr und mehr durch Anbaumäher ersetzt. Alle Mäher und Binder gab es in den frühen Produktionsjahren als Pferdezug, Ochsenzug (einspännig /mehrspännig) oder Traktorzug in unterschiedlichen Schnittbreiten, links- oder rechtsschneidend , ab den 1930er Jahren auch mit. Normal-, Mittel- oder Tiefschnittmesserbalken. Der Antrieb über Zapfwelle setzte sich Mitte bis Ende der 30er Jahre mehr und mehr durch, da diese Kraftübertragungsart gegenüber dem Hauptradantrieb wesentliche Vorteile hatte. Alle Mäher und Binder gab es von "McCormick" und "Deering". Diese waren ab ca. 1925 baugleich, unterschieden sich nur in der Farbgebung und der Typenbezeichnung. Als der Name "Deering" ab 1950 nicht mehr verwendet wurde, änderte sich die Farbgebung in das bekannte IH rot / weiß. Mit Aufkommen der gezogenen- und Selbstfahrermähdrescher verloren diese Maschinen mehr und mehr an Bedeutung und wurden für die Saison 1962 komplett aus dem Programm genommen. |
Rechen und Wender Mit Einsatz der
Produktion ab 1910 / 1911 wurden neben Mähern und
Bindern auch verschiedene |
Düngerstreuer Wie Mäher, Binder und Rechen gehörten auch Düngerstreuer ab 1911 zum Standardprogramm der IH Neuss. Besonders die robuste Konstruktion und die schnelle Reinigung der Streuer wurden in der Werbung hervorgehoben. Durch schnellen, werkzeuglosen Austausch der Rüttelgitter konnte der Streuer auch als Sämaschine eingesetzt werden. Der Antrieb der Rüttelgitter erfolgte direkt über die Hauptachse der beiden Räder und nicht wie bei Düngerstreuern anderer Hersteller über Kette. Beide Produktlinien - Deering und McCormick - liefen parallel von 1911 bis 1950. Unterschiede zwischen beiden Produklinien war auch hier nur die unterschiedliche Farbgebung. Danach blieben die Düngerstreuer noch bis etwa 1960 / 61 im Programm. Gebaut wurden etwas über 59.000 Stück. In frühen Jahren für den Pferdezug konstruiert, gab es gegen Ende der Produktion auch eine Anhängevorrichtung für Schlepperzug. |
Bindegarn |
Selbstfahrer-Mähdrescher Selbstfahrer-Mähdrescher wurden hauptsächlich in
den USA und anderen großen Getreidemärkten bereits in
größeren Stückzahlen verkauft, |
Sonstige Maschinen In den Jahren 1911 bis ca. 1920/21 baute man ausschließlich Maschinen amerikanischer Konstruktion, die für den deutschen Markt angepasst waren. In Neuss wurde aber ab etwa 1920 mit einer kleinen Mannschaft von Konstrukteuren daran gearbeitet, die gebauten Maschinen zu verbessern und an deutsche Markterfordernisse anzupassen. 1922 wurde der erste IH-Binder "aus deutscher Konstruktion" vorgestellt. In all diesen Jahren bis Anfang der 1960er Jahre wurden neben dem Standardprogramm auch andere Maschinen oder Geräte gebaut, zum Teil in Kleinstserien, weil sie nicht den erhofften Verkaufserfolg brachten, oder, weil sie nicht über das Prototypstadium hinaus kamen, aus welchen Gründen auch immer. Dazu gehörten Kultivatoren, Walzen, Pflüge, Kartoffelleger- und roder. Andererseits wurde das komplette weltweite IH-Programm aller anderen IH-Werke angeboten, soweit Bedarf für den deutschen Markt vorhanden war. |
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